17. Mai 2025
Kurz nach 9 Uhr trifft sich die Schweizer Volleyball Nationalmannschaft in Basel um ihren Weg ans 4-Länder Turnier nach Düdelingen, Luxemburg in Angriff zu nehmen. Gegen 15.00 Uhr erreichen wir unser Hotel.
Nach einer herzlichen Begrüssung unserer luxemburgischen Gastgeber findet auch schon die Auslosung statt. Mit Tschechin erhalten wir zu beginn eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für das Spiel um 18.00 Uhr.
Die Schweiz startet furios in diese Partie. Mit stabilen Blockaktionen bringen David Schlatter und Markus Halder die Tschechen zur Verzweiflung. Diesen Vorsprung lassen sich die Schweizer nicht mehr nehmen und gewinnen den Satz, ohne gross in Bedrängnis zu kommen.
Im zweiten Satz kann sich keines der Teams absetzen und die Schweiz und Tschechin kämpfen sich Punkt um Punkt dem Satz Ende entgegen. Leider behalten die Tschechin die Oberhand und mit einer unglücklichen Aktion beenden wir den Satz zu Gunsten der Tschechen.
Zurück auf der "guten" Seite sind wir in der Lage uns Spiel aufzuziehen. Man merkt, dass die Schweiz nun im Turnier angekommen ist. Die Aufschläge werden wieder satter und kontrollierten. Allen voran Oliver Schmutz zeigt eine bemerkenswerten Killerinstinkt am Aufschlag. Diesen Satz lassen wir uns nicht mehr nehmen und gehen 2:1 in Sätzen in Führung.
Der vierte Satz ist wiederum beidseits umkämpf und kein Team kann sich vom anderen absetzen. Am Satzende sind es so auch wieder die Tschechen, die die Oberhand behalten und holen sich den vierten Satz.
Der letzte Durchgang startet mit starken Angriffen der Tschechen, besonders deren Nummer 10 bekommen wir nicht kontrolliert. Nachdem letzten Seitenwechsel beim Stand von 8:7 für die Schweiz auf die Gute Seite des Feldes aktivieren wir zum Schluss noch die letzten Reserven und gewinnen das Spiel mit einem Netzroller von Christoph Zangger mit 15:12 im fünften Satz.
Freudig machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel und lassen den Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Die Strapazen des anstrengenden 5-Satz-Sieges vom Vorabend oder einfach die Morgenmüdigkeit war einigen beim Frühstück noch anzusehen. Doch die Motivation gegen den grossen Kanton spielen zu dürfen, hauchte dem Team dann relativ schnell Leben ein und spätestens nach dem Spaziergang zum modernen Sportzentrum waren alle Spieler bereit, nochmals eine Höchstleistung abzurufen. Insbesondere der DB-Überläufer Markus war bis in die Haarspitzen motiviert und machte dem Schweizer Team klar: „Das Mittagessen und das Bier am Abend schmecken nach einem Sieg gegen Deutschland einfach deutlich besser. Ihr müsst das vor jedem Ball visualisieren!“
Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg musste her, um dem Turniersieg mitreden zu können. Leider kam es noch während dem Einspielen zu einem ersten Dämpfer: Raphi knickte bei einem Blocksprung um und musste für den Rest des Turniers forfait geben. Gute und schnelle Besserung an dieser Stelle. So musste Coach Kybi kurzfristig umstellen und er schickte Mäsi mit der Erfahrung aus unzähligen Matches gegen die grossen Nachbaren aufs Feld. Von Abstimmungsschwierigkeiten war nicht gross etwas zu sehen und die Schweizer konnten sich schnell einen Vorsprung erspielen. Doch leider reichte der Saft nicht bis zum Ende des Satzes und die hartnäckigen Deutschen drehten den ersten Umgang ganz zum Ende noch. Sehr ärgerlich. Der zweite Satz ist ein Spiegelbild des ersten mit umgekehrten Vorzeichen. Die Schweizer waren nie in Führung und erst zum Schluss wurden die Deutschen auf der Zielgerade abgefangen. So jetzt schien es, als sei der Code geknackt (ja ESC war auch an diesem Wochenende). Doch wieder kam es nicht so raus, wie erhofft. Die grossgewachsenen, ausgeglichenen Deutschen machten es den Schweizern schwer, um in den entscheidenden Momenten zu Punkten zu kommen und liessen sie verzweifeln. Schon stand es 2:1 für die grossen Nachbaren.
Mit dem Rücken zur Wand setzen sich die Schweizer den Vorsatz variabler zu spielen, um den Block auszuspielen. Das klappte zu Beginn des Satzes noch nicht richtig. Ein 5-Punkte Rückstand gegen Ende des Satzes schien schon das Ende der Schweizer Titelträume zu sein. Doch Coach Kybi griff dann tief in die Trickkiste und brachte den polyvalenten Ben auf der Passposition um den Block zu verstärken. Und plötzlich wendete sich das Blatt und die Kleinen im Bruderduell zogen am grossen Bruder vorbei. Der vierte Satz war eingetütet und der fünfte Satz musste entscheiden. Pünktlich (eventuell eine Anspielung auf die Pünktlichkeit der jeweiligen Bahnen) zum Ende des Spiels funktionierte die Schweizer Maschinerie und der 5. Satz war eine relativ klare Sache mit dem besseren Ende für die Schweizer.
Uff wieder so ein Kraftakt. Zum Glück konnten die Batterien beim Pastaplausch und einem Mittagsschlaf wieder aufgeladen werden.
Das letzte Spiel gegen die Gastgeber stand dann um 17:00 an. Die Kräfteverhältnisse auf dem Papier waren klar: Auf der einen Seiten standen die Schweizer mit zwei Siegen. Auf der anderen Seite verloren die Luxemburger beide Spiele. Doch die müden Muskeln und Gelenke der Gäste brauchten eine längere Aufstartphase als erhofft und führten dazu, dass der erste Satz unnötig umkämpft war. Erst am Schluss konnte sich der Favorit absetzen. Die folgenden beiden Sätze waren dann eine klare Sache für die Rot-Weissen.
Aber auch mit diesem Sieg war der Turniersieg noch nicht in trockenen Tüchern. Bei einem klaren 3:0-Sieg der Tschechen im Parallelspiel, wäre noch ein Turniersieg für die Tschechen möglich. Dank den Schweizer Anfeuerungsbemühungen schafften jedoch die Deutschen kurz nach Ende des Schweizer Spiels den Satzgewinn. Der Turniersieg für die Rot-Weissen war Tatsache!
An der Siegesfeier durfte der Schweizer Captain Mäsi den Pokal in die Höhe stemmen und es wurde mit feinem luxemburgischen Cremant gefeiert.
Am Sonntag trennt sich die Wege. Ein Teil der Mannschaft fuhr auf direktem Weg nach Hause, während der Rest noch einen Abstecher in die Hauptstadt machte. Ein langer Spaziergang und ein kurze Irrfahrt reichte um die Schönheiten der Stadt zu erkunden.
Nächstes Jahr findet das Turnier in der Schweiz statt. Wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen und sind überzeugt, dass wir unter der Führung des Delegationsleiters Mike Egli ein tolles Turnier organisieren können.
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