Sprache auswählen

News

USIC-Meisterschaften Langlauf 2023 in Tschechien - Tagesbericht vom 31. Januar 2023

Bericht zweiter Renntag mit 20 Km Klassisch am Dienstag, 31. JANUAR 2023

Tschechien führt vom 29. Januar bis 3. Februar 2023 in Vrchlabì die USIC-Meisterschaften Langlauf durch. Hier kannst du den Bericht vom zweiten Renntag in Vrchlabì lesen.

Es, oder personifiziert: Frau Holle schneit für uns. Oder doch eher für die nachfolgenden Events, welche in dieser Region stattfinden werden. Für unsere Rennen ist ihre Tätigkeit heute Morgen eher unerwünscht. Aber wenn die gute Dame schon Mal in die Gänge gekommen ist, lassen wir sie… Am gestrigen Technical-Meeting haben wir ja intensiv um eine Verkürzung der heutigen Renndistanz gefeilscht: Wir Schweizer votierten für die Originaldistanz von 30 Kilometer. Sahen uns dann aber mit «Gegenforderungen», welche von 15 bis 25 Kilometer reichten, konfrontiert. Die Begründungen wurden mit der fehlenden Kondition der Athleten, auf Grund der mangelnden Schneedecke in den beteiligten Ländern untermauert. Man sagt, unser Bundesrat sei ein bunter Verein, welcher aber die Fähigkeit der Schweiz zum Kompromiss widerspiegelt. Und genau diesen Punkt haben wir ins Feld geführt und schlussendlich 20 Kilometer vorgeschlagen. Analog unseren Parteien schlossen sich die anderen Nationen unserem Vorschlag mit Applaus an. Die Standing Ovation nehmen wir dann gerne an der Siegerehrung entgegen…

Das Frühstück schöpft wiederum aus den Vollen. Zur Carfahrt nach Vrchlabì ist einzig anzufügen, dass auch die Kollegen aus Frankreich an Bord stiegen. Sie haben auf Grund der gestrigen Winterverhältnisse wohl bereits um 08.15 Uhr ein «Lessons learned» umgesetzt. Heute war die gefahrene Entfernung vom Hotel nicht mit Grasbüschel gleichzusetzen, sondern mit blauem Himmel. Im Ernst: Beim Ausstieg vor dem Sportkomplex genossen wir einige Sonnenstrahlen und trockenes Wetter. Der wohl dafür verantwortliche Wind, blendeten wir aus. 

Einlaufen, Wachsen auf den Punkt gebracht und um 11 Uhr war dann bereits der Start zu den 20 Kilometer im klassischen Stil. Die Strecke hatte den exakt gleichen Verlauf wie gestern, wies also immer noch die gleichen Steigungen auf. Einzig, dass sich einige Stellen im Rennverlauf von ihrer tückischen Seite zeigten, was den Halt und die Feuchtigkeit anbelangten. Auch das Wetter hat es sich anders überlegt: 15 Minuten vor dem Start setzte Schneefall ein, gepaart mit frischen Windböen. Die Wetter-App hatte also doch recht… Gestartet wurde in den gewohnten Abständen von 30 Sekunden.

Unsere Athleten mussten heute acht Runden zu 2.5 Kilometer laufen. Die meisten kennen es: Selbst laufen und dann noch gleich die genaue Zahl an bereits abgespulten Runden zu merken: Eine Herausforderung. Zudem zehrt der Renneinsatz an den Kräften. So paarten wir die beiden Aufgaben zu einem Posten: Simona und ich zählten einerseits die Runden und verpflegten unsere Athleten bei Bedarf auf der Strecke. Zusätzlich lösten wir noch den Mythos mit der Webcam auf: Bereits im Vorfeld dieser USIC-Meisterschaften versuchten wir herauszufinden, wo die Webcam des momentanen Langlaufbetriebs stehen könnte. Heute haben wir es mit unserem Standort herausgefunden: Ein «Winktest» über das Mobile-Netz wies eine Verzögerung von 45 Sekunden auf. Der anschliessende «Winktest» in die Schweiz funktionierte gar in Echtzeit. Jedoch reagierte der eiserne Mast auf den antwortenden «Winktest» aus der Schweiz nicht wirklich…

Das Renngeschehen und die momentanen Rangierungen konnten wir heute gar über den Liveticker mitverfolgen. Dies hätte uns bei taktischen Entscheidungen unterstützen können. Das Rennen verlangte den Athleten einiges ab, stiegen die Temperaturen während dem Rennen um einige Grad an. Dies wirkte sich auf die Beschaffenheit der Loipe und dem nötigen Kraftaufwand aus. Auch der nun anhaltende Wind machte die Rennatmosphäre nicht angenehmer.

Roman Briker vergrösserte von Runde zu Runde seinen Vorsprung auf die Nummer 22 aus Tschechien. Schlussendlich beendete er das Rennen mit knapp 29 Sekunden Vorsprung. Seine SVSE-Teamkollegen knüpften mit gleichen Top-Leistungen an die gestrige Austragung an: 6. Rang Curdin Lareida, 9. Rang Beni Tresch, 12. Rang Thomas Hodler, 14. Rang Edwin Lombris und 16. Rang Roland Mader. Herzliche Gratulation! Unsere eigenen Berechnungen ergaben, dass wir die Nationenwertung noch immer anführen.

Im Gegensatz zu gestern wurde das Mittagessen gestaffelt und verteilt auf die wenigen Stühle genossen. Eine feine Suppe zum Start, gefolgt von einer riesigen Portion von Reis und Fleisch. Und in weniger als 5 Stunden steht schon das Nachtessen auf dem Tisch...

Die Rückfahrt verlief unspektakulär im Schneetreiben. Die verbleibende Zeit bis zum nächsten Verpflegungszeitpunkt durften alle individuell gestalten, bietet das Hotel ja auch eine Wellness-Zone an. Das Nachtessen war auch heute wieder sensationell: Serviettenknödel, ein Stück Fleisch und viel Sauce. Ein Stück Strudel rundete das Menü ab.

Am Technical-Meeting machte ich noch das Thema «Wertung Staffel-Wettkampf» zum Thema. Nur ungern erinnere ich mich nämlich an die letzten USIC-Meisterschaften 2014 in Frankreich zurück, wo die verschiedenen Interpretationen der Wertung zu Missverständnissen und roten Köpfen führten. Da das Langlauf-Reglement in der Zwischenzeit keine diesbezügliche Anpassung erfuhr, einigten wir uns wenigstens im Vorfeld des Rennens auf eine einheitliche Wertung, mit dem Addieren aller vier Staffelzeiten.

pdfRangliste_Langlauf Klassisch 20 Kilometer

Mit einer Degustation von verschiedenen, einheimischen Spirituosen klang der Abend beschwingt aus.  



Remo Gatti