Bericht erster Renntag mit 15 Km Freistil am Montag, 30. JANUAR 2023
Tschechien führt vom 29. Januar bis 3. Februar 2023 in Vrchlabì die USIC-Meisterschaften Langlauf durch. Hier kannst du den Bericht vom ersten Renntag in Vrchlabì lesen.
Das Frühstück knüpfte an das gestrige Abendessen an: Einheimisch, gross und vielfältig, dies die wichtigsten Attribute. Hungrig musste sich niemand in den Wintermorgen bzw. in das Renngeschehen hinauswagen. Über die Nacht schüttelte Frau Holle weiter ihre Kissen. Konkret fielen zwischen fünf und zehn Zentimeter vom begehrten Weiss. Der grosse Car wartete bereits gut vorgewärmt auf uns. Ski- und Menschenverlad. Über eher weisse Strassen ging es das Tal hinab. Witterungsbedingt dauerte der Transfer gute 50 Minuten. Mit jedem Kilometer, den wir uns vom Hotel entfernten, wurde das Weiss schlussendlich mehr und mehr mit Grasbüscheln durchsetzt. Ein weiteres Indiz also, dass wir nur dank technischem Schnee unsere Rennen austragen können.
Im Langlaufzentrum in Verchlabì, welches im Sommer über mit diversen Fussballplätzen und Installationen für andere Sommersportarten aufwartet, konnten wir einen eigenen Raum zum Umziehen und als Materialdepot beziehen. Um 09.45 Uhr wurden die 20. USIC-Meisterschaften Langlauf durch Dominique Paget eröffnet. Auf grosse Ansprachen und Pomp wurde verzichtet. Eine schlichte, aber stimmige Eröffnung lautet die Kurzfassung.
Bis zum Start vom Rennen um 11.30 Uhr konnte das Gelände erkundet werden und für eine individuelle Wettkampf-Vorbereitung genutzt werden. Der Schneefall hat sich noch verstärkt. Simona postierte sich während des Rennens im Zielverlauf, ich selbst war mit der Kamera im Schneegestöber unterwegs.
Das Renngelände weist eine Rundenlänge von 2.5 Kilometer auf. Hat zwei markante Steigungen und ebensolche Abfahrten. Die Streckenführung windet sich in diversen Schleifen durch das Sportzentrum und weist weitere mittlere Anstiege auf. Der Start- und Zielraum liegt nahe zusammen. Die Startreihenfolge wurde gemäss der geltenden Gruppeneinteilung definiert, zwei Athleten aus Frankreich und Tschechien starteten zu Beginn vom Rennen und ausser Konkurrenz. Der Rennverlauf verlief problemlos war aber auf Grund der Schneesituation mehr als nur anstrengend für die Athleten.
Das Sportzentrum bietet eigentlich einen Live-Ticker an. Den entsprechenden Menüpunkt mit rudimentären Tschechisch-Kenntnissen und zusätzlich im Schneegestöber zu finden, war aber nicht gelungen. Dafür zeigte mir der Kollege aus Tschechien nach Rennschluss eine nicht überraschende online-Wertung: Roman Briker gewinnt das heutige Rennen mit 2 Minuten und 16 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Kollegen aus Frankreich! Aber auch die weiteren Klassierungen im SVSE-Team lassen sich mehr als nur sehen: 6. Rang Curdin Lareida, 9. Rang Beni Tresch, 10. Rang Thomas Hodler, 13. Rang Edwin Lombris und 16. Rang Roland Mader. Herzliche Gratulation an das SVSE-Team zu diesen Topp-Leistungen! Selbst die Nationenwertung werden wir anführen, hier sind aber noch keine offiziellen Resultate publiziert. Die Rangverkündigungen finden erst am Donnerstagabend statt.
Der Lunch wurde in einem etwas sehr kleinen Raum serviert und reiht sich bezüglich den Prämissen in die vorhergehenden Verpflegungen ein. Zuerst wurde uns eine währschafte Suppe mit Fleischbällchen serviert. Abgerundet dann von Knödeln, Voressen und Rotkraut.
Am Nachmittag wurde noch ein Besuch im Eisenbahn-Museum in Korenov angeboten, welches unweit von unserem Hotel liegt. Das Museum befindet in einem Teilbereich der Bahnstation Kořenov. Die Ausstellung beleuchtet vor allem die Strecke zwischen Tanvald und Kořenov (eine der letzten noch betriebsfähigen normalspurigen Zahnradstrecken Europas) und die weiterführende Linie nach Szklarska Poreba (PL). Die Ausstellung arbeitet diversen Epochen der bewegten Bahngeschichte auf. In einem zweiten Teil konnten wir in einer wieder aufgebauten Remise noch diverse restaurierte Lokomotiven und Wagen hautnah besichtigen. Erstaunlicherweise wartet selbst ein ausrangierter Zug der Jungfraubahnen da auf seine Instandstellung bzw. Umbau.
Zurück im Hotel gab es «Free-Time». Das Nachtessen wurde später mit zwei grossen Suppentöpfen (Teigwaren) eröffnet. Gefolgt von einer gefüllten Pouletbrust und Kartoffelstock. Abgeschlossen wurde die heutige Kalorienschlemmerei von einem herzhaften Dessert.
Am Technical-Meeting wurde diskutiert und beschlossen, die Distanz vom morgigen Klassisch-Rennen auf 20 Kilometer zu reduzieren. Gründe dafür sind der angesagte Schneefall und die dadurch geforderte, zusätzliche Kondition aller Athleten. Die Organisatoren der Meisterschaften führten später noch ein Musik-Quizz durch. Der Gewinner lautete: Die Schweiz! Nicht nur auf der Loipe, sondern auch im «kulturellen» ein Top-Team 😊.
Rangliste_Langlauf Freistil 15 Kilometer
Remo Gatti